Meine Kinder befinden sich in einem Alter, in dem sie sich mit ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzen müssen. Und so decke auch ich mich gerade mInformationsmaterial über Berufswahl und Ausbildung ein. Dabei ist mir ein interessanter Artikel in «Das Schweizer ElternMagazin» in die Hände gefallen. Es geht um Berufe der Zukunft. Der Autor präsentiert jene Berufe, die künftig wichtig werden könnten oder es bereits sind. Bei der Lektüre dieses Artikels habe ich mich gewundert, geschmunzelt, war fasziniert, aber auch erschüttert, wie alt ich mich mit meinen 41 Jahren plötzlich fühlte. Ich hatte keine Ahnung, dass es Berufe wie Digitale Bestatterin, E-Sports-Manager, Cloud-Architektin,  oder CO2-Einlagerungstechniker gibt. Gewisse Berufsbezeichnungen oder Spezialisierungen musste ich erst einmal googeln, um überhaupt zu verstehen, worum es geht. Eine Kostprobe gefällig?

Ein Virtual/Augmented Reality Journey Builder erstellt komplett virtuelle Reiseangebote. Ein Experte für nachhaltige Beschaffung berät bei der Suche nach ökologisch und sozial nachhaltigen Quellen für Rohstoffe, Materialien und Dienstleistungen. Und ein Smart-Dust-Betreiber «betreibt oder überwacht einen Smart-Dust-Schwarm aus winzigen Sensoren». Den kompletten Begriff zu erklären, würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen. Fakt ist, die Zeiten wandeln sich, und damit auch die Berufsbilder. Es gibt heute Offline-Therapeuten, Faktenüberprüferinnen oder Mensch-Maschine-Team-Manager.

Auch unsere Branche ändert sich rasant. Ein Prompt-Redaktor beispielsweise schreibt und optimiert Aufträge für KI-Anwendungen. Nun, ich bin Printjournalistin und gehöre gemäss Trendstudien zu einer aussterbenden Art. Insofern leisten Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit dem Konsum dieser Zeitung einen Beitrag zum Erhalt eines Kulturguts und zu meinem Lebensunterhalt. Sollte mein Beruf einmal nicht mehr existieren, kann ich mich immer noch zur ethischen Hackerin ausbilden lassen.

f.hofmann@engadinerpost.ch