Die Mediemitteilung im Wortlaut:
Im März 2023 haben der Schweizerische Nationalpark (SNP), die Engadiner Kraftwerke AG (EKW) sowie die drei Umweltverbände Pro Natura, WWF und Aqua Viva den am Runden Tisch erarbeiteten optimierten Sanierungsvorschlag für den Fluss Spöl im Nationalpark dem Kanton Graubünden eingereicht. Die fünf Parteien hatten Beschwerde gegen die vom Kanton Graubünden im Jahr 2021 erlassene Sanierungsverfügung eingereicht und eine differenziertere Vorgehensweise gefordert. Diese sollte die räumlichen Verhältnisse im Flussbett und den unterschiedlichen Verschmutzungsgrad in den einzelnen Flussabschnitten besser berücksichtigen. Grundlage für die Optimierung bildeten detaillierte Aufnahmen des Flussbettes, gemeinsame Begehungen und eine zusätzliche Entnahme von Sedimentproben. Ziel aller Beteiligten war es, einen langjährigen Rechtsstreit zu vermeiden und mit der Sanierung des Spöls nicht länger zuzuwarten. 

Sanierung ab 2026 
Ende November 2023 hat das Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement des Kantons Graubünden (EKUD) den von den Parteien erarbeiteten Sanierungsvorschlag mit punktuellen Anpassungen im Rahmen eines Teil-Beschwerdeentscheids erlassen und damit den Weg für eine baldige Sanierung geebnet. Der nun von keiner Partei mehr bestrittene Teil-Beschwerdeentscheid bildet die Grundlage für die Planung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten. EKW wird nun das Bauprojekt und das Baubewilligungsverfahren vorantreiben, damit der Spöl ab 2026 saniert werden kann. Die Beurteilung der Kostentragung der Sanierungsmassnahmen hat das EKUD einem zweiten Teilentscheid zugewiesen, welcher zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen wird. Diese Zweiteilung der Beschwerdepunkte entspricht ebenfalls dem Vorschlag der Parteien
EKW hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Sanierung vorzufinanzieren. 

Sanierungsarbeiten 
Durch die Sanierung sollen in den Abschnitten 1 bis 3 von 5 (rund 3 km) die PCB-haltigen Feinsedimente aus dem Flussbett entfernt werden. Dies geschieht primär durch das Ausbaggern des Flussbettes und der mechanischen Trennung des Feinmaterials von gröberen Kies- und Steinfraktionen. Das belastete feine Material wird thermisch entsorgt, das gereinigte Material wird wieder im Flussbett eingebracht. Darüber hinaus wird das Tosbecken unter der Staumauer Punt dal Gall nochmals komplett gereinigt. 

Anschliessend wird der untere Teil des Spöls (restliche rund 2.5 km), in welchem die Messresultate im 2022 sehr geringe PCB-Belastungen zeigten, mittels gezielter Hochwasser gespült. Sollten sich danach die Belastungen mit PCB im Bereich der Mündung der Ova dal Fuorn als zu hoch erweisen, würde auch dieser Abschnitt saniert. Während der Ausführung der Sanierungsmassnahme erfolgt eine laufende Wirkungskontrolle. Zudem wird eine Belgleitgruppe eingesetzt, die den Informationsaustausch und die Abstimmung zwischen den Parteien und den Fachstellen gewährleistet. Ein Monitoring nach fünf bis sieben Jahren wird zeigen, wie der Zustand des Spöls nach der Sanierung ist. 

Medienmitteilung Schweizerischer Nationalpark