Es handelt sich nicht um einen isolierten Bau; vielmehr fliesst die Bergeller Landschaft in ihn hinein. So findet sich im Treppenhaus der Kern eines dieser «musna» genannten Gesteinshaufen. Die Stufen wiederum sind aus rotem Klinker. Solche Kontraste bestimmen das ganze Schulhaus mitsamt seiner Turnhalle und den sechs Klassenzimmern. In diese fällt das Licht durch Fenster aus Lärchenholz. Bergeller Gneis zieht sich durchs gesamte Gebäude – von der Fassade bis ins Innere hinein. Aus Sichtbeton hingegen bestehen die Brüstungen. Die Dachflächen schieben sich entgegen jeder Symmetrie in den Himmel, während im Zentrum des Schulhauses ein rechteckiger Steintrog sitzt. Diesen hatte Giacometti aus einem Steinbrocken geschaffen, den er selbst in der Nähe von Stampa gefunden hatte. Somit erzeugt Giacometti ein «Pingpong» zwischen Bergtal-Zitaten und Moderne – und damit einen ganz neuen Schulhaustyp. Wenn Sie den genauer unter die Lupe nehmen wollen, sind Sie herzlich zum Architektur-Event «Open Doors Engadin» am 29. und 30. Juni eingeladen. 
Autor: Vinzenz Greiner