Der Schoggitaler ist eine geschützte und zertifizierte Marke für Natur- und Heimatschutzprojekte. Seit 1946 setzen sich Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz mit dem Talerverkauf gemeinsam für die Erhaltung unseres Natur- und Kulturerbes ein. Vergangenes Jahr wurden Schoggitaler unter dem Thema «Lebensräume für Mensch und Natur» verkauft. In diesem Jahr werden die Schoggitaler gemäss einer Medienmitteilung von Pro Natura für die Erhaltung von Böden verkauft. Böden sind bekanntermassen voller Leben. Sie beherbergen zwei Drittel der weltweiten Artenvielfalt. Ob Garten, Feld oder Wald: Lebendige Böden sind unsere Lebensgrundlage und regulieren das Klima. Bei Regen speichern sie Wasser, bei Trockenheit geben sie es wieder ab. So verhindern sie Überschwemmungen und kühlen die Luft. Regenwürmer, Pilze, Bakterien und andere Lebewesen bereiten Nährstoffe für die Pflanzen auf. Wo wir auf Asphalt, Beton und Pestizide verzichten, schonen wir den Boden. Mit dem Kauf von Schoggitalern werden zudem zahlreiche Tätigkeiten von Pro Natura und dem Schweizer Heimatschutz unterstützt.
Die Schoggitaler-Aktion dient auch den teilnehmenden Schulklassen: Einerseits erhalten sie didaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien zum Thema, aus denen sie Spannendes lernen. Andererseits fliessen pro verkauftem Taler 50 Rappen in die Klassenkasse.
Der Verkauf der traditionsreichen Schoggitaler startet im September. Schulkinder werden die süssen Taler vom 25. August bis 22. September verkaufen. Ab Mitte September sind die Schoggitaler für den guten Zweck zudem schweizweit in den Verkaufsstellen der Post erhältlich.
Der erste Schoggitaler wurde übrigens 1946 verkauft, um den Silsersee zu retten. 1946 hätte der Silsersee gestaut und die einzigartige Seenlandschaft durch Wasserkraftbauten entstellt werden sollen. Um den drohenden Verlust abzuwenden, entwickelten Pro Natura und der Schweizer Heimatschutz eine Idee: Sie riefen den Schoggitaler ins Leben. Dieses kleine Produkt wurde zum Symbol für den Schutz der Heimat und der Natur.
Der Verkaufserlös war dabei als Entschädigung für die betroffenen Gemeinden gedacht, denen durch den Verzicht auf das Wasserkraftwerk Einnahmen aus Wasserzinsen entgangen wären. Bundesrat Walter Stampfli und die ihm unterstellten Ämter für Rationierungswesen und Kriegsernährung liessen sich für die Idee gewinnen und gaben 25 Tonnen der damals rationierten Schokolade frei. Bereits zwei Monate später, am 9./10. Februar 1946, wurden landesweit 823 420 Taler abgesetzt. Damit war der Silsersee gerettet.
Pro Natura/ep
Pro Natura/ep
Diskutieren Sie mit
Login, um Kommentar zu schreiben