Im Konzertsaal der Laudinella Hotel Group schlossen sich mehrere Kreise. In erster Linie jener von Gaudenz Bavier, der vor zwölf Jahren an der Delegiertenversammlung des Bündner Skiverbandes in Zuoz zum Präsidenten gewählt wurde und diese Funktion am Samstag anlässlich des von «seinem» Skiclub Alpina St. Moritz organisierten Jahrestreffens der Delegierten wegen der maximalen Amtsdauer niederlegte. Oder jene von Conradin Cathomen, welcher dem Bündner Skiverband mit Abfahrts-Silber 1982 eine Weltmeisterschafts-Silbermedaille bescherte, und von Adriano Iseppi, welcher für den grössten Sportverband Graubündens als Telemarker mit Classic-Silber und -Bronze an den Welttitelkämpfen 2005 und 2007 gar zweimal Edelmetall holte. Oder von Urs Winkler, der nach seinem Umzug vom Unterland nach Davos vor dreieinhalb Jahrzehnten als junger Trainer beim Bündner Skiverband begann und seit der Gründung der Stiftung Sport-Gymnasium Davos im Jahre 1997 als Rektor unzählige junge Schneesportlerinnen und -sportler auf ihrem Weg begleitete.
Janom Steiner neue Präsidentin
Während Gaudenz Bavier aus erwähntem Grunde aus dem Vorstand des Bündner Skiverbandes ausschied, gehören ihm Conradin Cathomen, Adriano Iseppi – der mit dem besten Resultat aller acht Kandidierenden gewählt wurde – und Urs Winkler neu an. Diese drei Personen sind innerhalb des achtköpfigen Führungsgremiums die bekanntesten in der Sportszene. Als weiteres Zugpferd im Hinblick auf die vom Lenkungsausschuss nebst der Neubildung des Vorstandes angepeilte Modernisierung und Professionalisierung wurde die ehemalige Regierungsrätin Barbara Janom Steiner ins Boot geholt. Als Präsidentin übernimmt die Angehörige des Skiclubs Lischana Scuol, welche ihr Netzwerk für den Verband nutzen und erfolgversprechend einbringen kann, den Vorsitz. «Ich freue mich sehr, den Bündner Skiverband mit einem Team in die Zukunft führen zu dürfen», so Barbara Janom Steiner, welche auch auf den beeindruckenden Leistungsausweis des Verbandsbosses und der abtretenden Crew hinwies. «Ich hoffe, wir machen es so gut wie der bisherige Vorstand. Ihm möchte ich ein grosses Kompliment aussprechen, insbesondere Gaudenz Bavier, der sich mit unglaublich viel Herzblut und Freude engagierte.»
Lobende Worte auf beiden Seiten
Nebst dem Führungschef, welcher seine zwölfjährige Amtszeit Revue passieren liess, und den Ressortverantwortlichen im Vorstand, welche in sämtlichen Disziplinen auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken durften, stellte sich auch Tamara Wolf ans Rednerpult. Wie Barbara Janom Steiner und Ehrenmitglied Martin Berthod, der sich im Zusammenhang mit einem Traktandum zu Wort meldete, erwähnte auch die Vizepräsidentin von Swiss-Ski «das immense Engagement und die grosse Leidenschaft von Gaudenz Bavier und seiner Truppe. Ihr Einsatz verdient höchste Anerkennung.» Der scheidende Verbandsboss seinerseits richtete ebenfalls ein paar lobende Worte an die Vertreterin des Dachverbandes. «Die Zusammenarbeit mit Swiss-Ski war noch nie so gut wie aktuell.»
Tamara Wolf, die wie Gaudenz Bavier dem Skiclub Alpina St. Moritz angehört, zeichnete eine weitere Person aus: Paolo La Fata. Der Zuständige des Ressorts Snowboard/Freeski, welcher dem Vorstand neun Jahre und somit am zweitlängsten angehörte, durfte die silberne Verdienstnadel von Swiss-Ski in Empfang nehmen. Insbesondere wurden damit seine Verdienste in die Weiterentwicklung des Freestyle-Bereichs, in die er involviert war, gewürdigt, sowie seine Einsätze bei mehreren Weltcup-Anlässen, zuletzt im Organisationsteam der Weltmeisterschaften anerkannt.
Eine Ehrung für seinen langjährigen und engagierten Einsatz wurde auch Gaudenz Bavier zuteil, der zum Ehrenmitglied des Bündner Skiverbandes ernannt wurde. Selber verabschiedete Gaudenz Bavier unter anderen Vizepräsident Claudio Baracchi und die übrigen bisherigen Vorstandsmitglieder.
Fast ein Viertel weniger Verlust
Weniger erfreut zeigten sich die anwesenden Delegierten, welche 52 Skiclubs vertraten, mit der finanziellen Situation des Skiverbandes: Die Jahresrechnung schloss mit einem Verlust von rund 93 000 Franken ab, budgetiert waren sogar mehr als 127 000 Franken. Fürs neue Geschäftsjahr sieht das Budget ebenfalls ein Minus im ähnlichen Bereich (über 124 000 Franken) vor. Dies nicht zuletzt aufgrund der Einstellung eines Geschäftsführers in der Person von Mario Reiter. Der Kombinations- Olympiasieger von 1998 war ebenso zugegen wie der neue Alpinchef Roland Fuchs. Bündner Skiverbandes
Anita Fuchs
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