2003 ist La Baracca auf dem Parkplatz der Bergbahnen Signal eröffnet worden. Die Idee: In einer ausgedienten Baubaracke wird Essen serviert, und es werden Konzerte, Theater und Ausstellungen organisiert. Oder wie es auf der Website heisst:
«In der Baracca besinnt man sich auf die Ursprünge und bietet in der provisorisch aufgestellten Baubaracke ehrliche Kost in lebendiger Atmosphäre. Polenta statt Sushi, Fiasco statt Cüpli, Baugerüst statt Plüsch und Seide, Improvisation statt Perfektion.»
Tatsächlich erlangte das Lokal rasch Kultstatus, wurde sogar bei Gault-Millau erwähnt und war bei Jung und Alt, Einheimischen und Gästen beliebt. Aus baurechtlicher Sicht war die Holzbaracke allerdings höchstens geduldet – etwa weil sie Vorschriften des kantonalen Energiegesetzes nicht erfüllen konnte, wie dem Tätigkeitsbericht des St. Moritzer Gemeindevorstandes zu entnehmen ist.
Bereits vor drei Jahren stand das Lokal deshalb vor dem Aus. Da für Fahrnisbauten in Bezug auf das Energiegesetz Erleichterungen für eine maximale Dauer von drei Jahren geltend gemacht werden können, entschied der Gemeindevorstand damals, eine Bewilligung für drei weitere Jahre zu erteilen – mit dem Rückbau der Baracke nach der Wintersaison 2025.
Anfang April stellte die Kusch GmbH mit Patrik Kuhn und Men Schneider dem Gemeindevorstand das Gesuch, die Bewilligung um ein weiteres Jahr – oder zumindest für die laufende Sommersaison – zu verlängern. Dieses wurde vom Gemeindevorstand abgelehnt.
Begründet wurde der Entscheid damit, dass eine nochmalige Verlängerung nach dem Beschluss von 2022 unglaubwürdig gewesen wäre. Auch aus baurechtlicher Sicht gebe es keine Möglichkeiten mehr. Zudem würden auf dem Areal ab dem Herbst die Bagger auffahren. In der Zwischenzeit ist die Holzbaracke auf dem Signalareal zurückgebaut worden – La Baracca ist Geschichte.
Autor: Reto Stifel
Archivfoto: Jon Duschletta
Autor: Reto Stifel
Archivfoto: Jon Duschletta




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