Rund 720 Teilnehmende, vier Distanzen, zahlreiche persönliche Bestzeiten und insgesamt zwei Streckenrekorde: Wie die Organisatoren vermelden, war die fünfte Austragung des Engadin Ultra Trails ein voller Erfolg. Bei sonnigem Wetter von Freitag bis in den Samstagnachmittag herrschten ideale Bedingungen – erst am Abend machte eine herannahende Gewitterfront eine vorsorgliche Verkürzung der Strecke ab 17.00 Uhr notwendig.
Das Rennen wurde am Freitag um 23.00 Uhr mit dem Start des EUT102 im Dorfkern von Samedan eröffnet. Der nächtliche Auftakt bewährte sich wie bereits im Vorjahr: Dank gestaffelter Startzeiten trafen am Samstag alle vier Distanzen in engem Zeitfenster in der Promulins Arena ein.
Trotz der witterungsbedingten Streckenanpassung am Samstagabend konnten alle Rennen regulär durchgeführt werden. Zwei der acht Kategorien verzeichneten neue Streckenrekorde – beide über die 23-Kilometer-Strecke.
Königsklasse mit starker Leistung
Die längste Strecke des Engadin Ultra Trails verlangte den Läuferinnen und Läufern auch in diesem Jahr alles ab. Die Athletinnen und Athleten gingen am Freitag um 23.00 Uhr in Samedan an den Start, um die 102 Kilometer und 5677 Höhenmeter in Angriff zu nehmen.
Bei den Herren zeigte Marco Bellini (I) eine beeindruckende Leistung: Mit einer Zeit von 12:50:09 sicherte er sich den Sieg in der Königsdisziplin. Auf dem zweiten Rang folgte Vorjahressieger Nicola Domenighetti (CH) in 13:09:38, gefolgt von Diego Velti (CH) mit 13:46:13. Auch ein Einheimischer konnte um die vorderen Plätze mitkämpfen: «Nach der letztjährigen Aufgabe als ich zu schnell gestartet war, hatte ich in diesem Jahr sehr gute Beine und bin mit meinem sechsten Platz mehr als zufrieden», lässt Peter Portmann aus St. Moritz nach seinem über 15 Stunden langen Rennen vermelden. Auch das Damenfeld überzeugte mit starken Zeiten. Die Deutsche Sabine Wurmsam setzte sich souverän an die Spitze und erreichte das Ziel nach 15:34:45. Juliana Ruhstrat (D) belegte mit 16:39:43 den zweiten Platz, gefolgt von der Schweizerin Eve Ruch, die das Rennen in 19:59:28 abschloss.
Die 53-Kilometer-Distanz mit Start in Zuoz und 2639 zu bewältigenden Höhenmetern gilt als klassische Marathondistanz des Engadin Ultra Trail – allerdings mit alpinem Zusatzfaktor. Die Teilnehmenden wagten sich auf die technisch fordernde Strecke, die sowohl schnelle Passagen als auch steile Anstiege bereithält.
Neuer Damenrekord
Bei den Herren setzte sich der Schweizer Dominic Funk in 5:23:36 durch und lief mit konstanter Pace zu einem ungefährdeten Sieg. Jesse de Proost (BE) belegte mit 5:37:03 den zweiten Platz, vor Marcel Strittmatter (CH) in 6:14:05. Bei den Damen setzte sich Sabina Bigger (CH) mit 6:06:09 an die Spitze. Caroline Dafflon (CH, 6:23:04) und Beatrice Capt (CH, 6:46:39) komplettierten das Podest. Trotz starker Leistungen wurde der Streckenrekord nicht unterboten.
Die beliebteste Strecke des Engadin Ultra Trails ist der EUT23 – eine schnelle, aber abwechslungsreiche Route über 23 Kilometer und 1064 Höhenmeter, die über die Via Engiadina und den Padella Panorama Trail führt. 270 Läuferinnen und Läufer standen am Samstagmorgen in La Punt Chamues-ch am Start.
Bei den Herren dominierte der Schweizer Anthony Felber (F) das Rennen und lief mit 1:46:02 einen neuen Streckenrekord. Janis Gächter (CH) folgte mit 1:57:45 auf Platz zwei, Sebastjan Zarnik (SLO) komplettierte das Podest mit 2:02:49. Auch bei den Damen wurde die bisherige Bestzeit unterboten: Die einheimische Flurina Eichholzer (CH) siegte in 2:01:39. Ihr folgten Vibeke Jensen (DK) mit 2:04:37 und Paula Gross (D) mit 2:11:02.
Einstieg mit Aussicht
Die kürzeste Strecke im Programm, der EUT16, ist als Hike-&-Run-Format besonders beliebt bei Trailrunning-Einsteigenden. Die 16 Kilometer lange Runde mit Start und Ziel bei der Promulins Arena führt über den Padella Panorama Trail und bietet ein ideales Terrain für alle, die erste Rennerfahrung sammeln möchten – oder auf Tempo setzen. Thibault Niederhauser (CH) zeigte dabei eine eindrückliche Leistung und gewann mit 1:20:17. Michael Schmitz (D) belegte Platz zwei mit 1:23:56, gefolgt von Hervé Vicari (CH) mit 1:31:49. Im Damenfeld setzte sich Simona Destefani (CH) souverän durch und lief mit 1:40:13 ins Ziel. Auf Platz zwei folgte Sereina Perren (CH) mit 1:41:33, Gioia Bebi (CH) wurde Dritte in 1:47:42. Engadin Ultra Trail
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