Murmeltiere ziehen wegen des Klimawandels um – aber nicht weit. Das geht aus einer aktuellen Studie der SLF-Biologin Anne Kempel hervor. Sie hat untersucht, in welcher Höhenlage sich Murmeltiere derzeit überwiegend aufhalten, und ihr Ergebnis mit Daten aus dem Jahr 1982 verglichen. Ihre Vermutung: Wegen der vom Klimawandel verursachten, wärmeren Temperaturen wandern die Tiere in höhere Lagen. «Das stimmt so aber nur bedingt», sagt die Forscherin. Andere Faktoren spielen wohl eine wichtigere Rolle als die wärmeren Temperaturen. Zu weit oben fänden die Tiere keinen Boden, in den sie ihre weitverzweigten Bauten graben könnten. Zudem benötigen sie während des Winterschlafs eine möglichst dicke Schneedecke, die den Boden gegen die Kälte isoliert. Hinzu kommt, dass Pflanzen mit Linolsäure wichtiger Bestandteil der Nahrung sind. Diese ungesättigte Fettsäure reguliert die Körpertemperatur im Winter. «Diese Pflanzen könnten ihr Verbreitungsgebiet leicht in die Höhe verschoben haben», vermutet Kempel. Doch auch dort wird es immer wärmer. Enger ist es bereits geworden, denn die Baumgrenze verschiebt sich langsam aber kontinuierlich nach oben. «Murmeltiere bevorzugen aber offene Lebensräume, im Wald kommen sie nicht zurecht, und da sie nicht weiter in die Höhe ausweichen, wird ihr Lebensraum kleiner», erklärt Kempel.
SFL
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