Engadiner Post: Frau Daube, diese Zahlen, die der SFV kürzlich präsentiert hat, sind äusserst erfreulich und zeigen, wie sehr der Frauenfussball in der Schweiz zurzeit boomt. Allerdings gibt es grosse regionale Unterschiede. Weshalb?
Marion Daube: In den städtischen oder stadtnahen Regionen gibt es eine dichtere Bevölkerungszahl und somit auch einen besseren Zugang zu Vereinen und Infrastrukturen. Man hat mehrere Optionen zur Auswahl, und die Wege zum Trainingsplatz oder in die Trainingshalle sind viel kürzer. Das macht alles einfacher.
Marion Daube: In den städtischen oder stadtnahen Regionen gibt es eine dichtere Bevölkerungszahl und somit auch einen besseren Zugang zu Vereinen und Infrastrukturen. Man hat mehrere Optionen zur Auswahl, und die Wege zum Trainingsplatz oder in die Trainingshalle sind viel kürzer. Das macht alles einfacher.
Also kurz gesagt, in den Randregionen mehr Fussballplätze und Sportanlagen bauen – und das Problem ist gelöst?
Nein, mit Infrastruktur allein ist es nicht getan. Es gibt ja in jedem Ort einen Verein oder einen Sportplatz. Die Frage ist: Haben Mädchen Zugang dazu und gibt es dort auch Angebote für sie? Da ist man im Männerbereich schon deutlich weiter fortgeschritten, auch in Randregionen.
Nein, mit Infrastruktur allein ist es nicht getan. Es gibt ja in jedem Ort einen Verein oder einen Sportplatz. Die Frage ist: Haben Mädchen Zugang dazu und gibt es dort auch Angebote für sie? Da ist man im Männerbereich schon deutlich weiter fortgeschritten, auch in Randregionen.
Ist Geld eine Lösung? Braucht der Frauenfussball einfach mehr Geld?
Geld ist immer eine Lösung, aber nicht nur. Geld ist wichtig, wenn es darum geht, Infrastruktur zu schaffen, aber das allein ist nicht alles. Wir müssen Menschen überzeugen können, sich für den Frauenfussball zu engagieren, die Rolle einer Wegbereiterin oder eines Vorbildes zu übernehmen. Und es braucht die Medien, die noch mehr über den Frauenfussball berichten, und zwar nicht nur über Grossanlässe.
Geld ist immer eine Lösung, aber nicht nur. Geld ist wichtig, wenn es darum geht, Infrastruktur zu schaffen, aber das allein ist nicht alles. Wir müssen Menschen überzeugen können, sich für den Frauenfussball zu engagieren, die Rolle einer Wegbereiterin oder eines Vorbildes zu übernehmen. Und es braucht die Medien, die noch mehr über den Frauenfussball berichten, und zwar nicht nur über Grossanlässe.
Und wer ist verantwortlich dafür, dass mehr Angebote für Mädchen in Randregionen geschaffen werden? Der SFV, die Regionalverbände, die Gemeinden?
Wir vom SFV können nicht einfach delegieren und Verantwortung abgeben, und die Regionalverbände und die Gemeinden können nicht einfach darauf hoffen, dass der SFV das regelt. Es sind alle Player gleichermassen in der Pflicht. Es braucht ehrenamtliche Funktionäre, Trainerinnen und Trainer, Infrastruktur, Vereine – alle müssen ihren Teil dazu beitragen. Aber es braucht auch klare Strukturen und Vorgaben, und da sind vor allem die Regionalverbände gefragt. Die kennen die Probleme in ihrer Region und wissen, wo man ansetzen muss.
Wir vom SFV können nicht einfach delegieren und Verantwortung abgeben, und die Regionalverbände und die Gemeinden können nicht einfach darauf hoffen, dass der SFV das regelt. Es sind alle Player gleichermassen in der Pflicht. Es braucht ehrenamtliche Funktionäre, Trainerinnen und Trainer, Infrastruktur, Vereine – alle müssen ihren Teil dazu beitragen. Aber es braucht auch klare Strukturen und Vorgaben, und da sind vor allem die Regionalverbände gefragt. Die kennen die Probleme in ihrer Region und wissen, wo man ansetzen muss.
Haben Sie eine Idee oder eventuell sogar konkrete Beispiele, wie man mehr Angebote für Mädchen schaffen könnte?
Es müssen ja nicht immer topmoderne Fussballplätze sein, auf denen Mädchen sich an den Sport herantasten können. Das kann ja auch einschüchtern. Man könnte zum Beispiel auf dem Sportplatz einer Schule oder auf einer grösseren Wiese spielen. Nicht, um Meisterschaften auszutragen, aber um die Mädchen abzuholen, die jetzt am Fussball interessiert sind und es vielleicht einfach mal ausprobieren möchten. Denn gerade jetzt, nach dieser euphorischen Heim-EM, ist das Interesse so gross wie nie zuvor. Da müssen wir jetzt dranbleiben. Und uns aber auch die Zeit geben, denn trotz der ganzen Euphorie im Land geht das nicht von heute auf morgen.
Es müssen ja nicht immer topmoderne Fussballplätze sein, auf denen Mädchen sich an den Sport herantasten können. Das kann ja auch einschüchtern. Man könnte zum Beispiel auf dem Sportplatz einer Schule oder auf einer grösseren Wiese spielen. Nicht, um Meisterschaften auszutragen, aber um die Mädchen abzuholen, die jetzt am Fussball interessiert sind und es vielleicht einfach mal ausprobieren möchten. Denn gerade jetzt, nach dieser euphorischen Heim-EM, ist das Interesse so gross wie nie zuvor. Da müssen wir jetzt dranbleiben. Und uns aber auch die Zeit geben, denn trotz der ganzen Euphorie im Land geht das nicht von heute auf morgen.




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