Der gebürtige Gian-Andri Giger hat seine Jugendzeit im Engadin verbracht. Heute lebt der 22-jährige Sport- und BWL-Student in Zürich und Bern. Die Wochenenden und Ferien verbringt er dennoch gern in seiner alten Heimat und mit seinen Freunden. Ab und an geht man dann auch gemeinsam in den Ausgang. Seiner Meinung nach ist St. Moritz die beste Adresse für einen lustigen Abend. «Im Stübli ist eigentlich immer gute Stimmung. Ich gehe dort manchmal auch alleine hin, dort trifft man immer jemanden, den man kennt.»

Auch Dorfbars sind beliebt
Diese Meinung scheinen viele zu teilen, denn vor dem Stübli-Eingang beim Hotel Schweizerhof reihen sich zu später Stunde regelmässig junge Feierwütige, die auf Einlass warten. Jetzt zu Corona-Zeiten ist der Einlass ins Stübli noch begehrter als ohnehin, denn die Personenanzahl ist beschränkt.
Wer also in der Bar zu Live Musik tanzen und mit Freunden anstossen will, sollte zeitig aufschlagen und seine Identitätskarte nicht vergessen, denn die Einlasskontrollen sind streng, wovon Giger zu berichten weiss, aber zugleich einen Tipp parat hat: «Während das Stübli streng kontrolliert und erst ab 18 zugänglich ist, ist Bobby’s Pub eine gute Alternative für Jüngere. Dort kommt man auch schon mit 16 Jahren rein.» Aber es muss nicht immer St. Moritz sein: «Fast jedes Dorf im Engadin hat eine Bar. Wir sind zum Beispiel oft in der Fuschina Bar in Bever oder in der Bar Cetto in Sils.» Karin Pünchera ist Barmaid in der Bar Cetto in Sils. Sie kam mit 19 Jahren ins Oberengadin und war oft Gast in der Bar.

«Kein Vergleich mehr zu früher»
Sie bestätigt zwar, dass neben den Stammgästen auch Jüngere die Bar besuchen, jedoch sei das Gästeaufkommen kein Vergleich mehr zu früher. «Früher war es so, dass man sich wie selbstverständlich abends in der Dorfbar getroffen hat. Heute kommuniziert man über Whatsapp und Social Media – ich denke, das ist auch ein Grund, weshalb die Jungen weniger in den Ausgang gehen. Ausserdem ziehen viele Junge früh vom Engadin weg, gehen studieren oder reisen. Das war meiner Meinung nach früher anders.» Aber laut Giger hängt es auch von den Jahreszeiten ab, wo und wie man sich trifft – im Sommer sei man abends oft auch zum Grillieren am See.
Giger unterstreicht, dass das Party-Angebot im Engadin beschränkt sei. «Zürich hat da natürlich viel mehr Auswahl, da ist für alle was dabei. Aber auch im Engadin lässt sich gut feiern.»

Autor: Denise Kley

Foto: Shutterstock / View Apart