Eine Woche später soll dann die Saison auch in Ischgl starten. Der Grund für diese verspätete Eröffnung auf österreichischer Seite ist, dass nach dem definitiven Regierungsentscheid die Bergbahnen eine Vorbereitungszeit von rund zehn Tagen benötigen. Noch offen ist aber die Forderung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, welche ein europaweites Skiverbot bis 10. Januar verlangt. Die Konsequenzen für Österreich und für die Schweiz sind noch unbekannt.
Auch bei den vorgeschriebenen Massnahmen gibt es Unterschiede zwischen Österreich und der Schweiz. Gemäss Auskunft von Mario Jenal, Bergbahndirektor in Samnaun, gegenüber RTR sollen am Berg trotz der verschiedenen Länder die gleichen Massnahmen gelten. Zum Beispiel beträgt der Personenabstand in der Schweiz 1,5 Meter, in Österreich hingegen nur einen Meter. «Wir setzen immer die strengeren Massnahmen um», so Jenal im kürzlich erschienen Interview mit RTR.
Rund 750 Mitarbeiter arbeiten in der Skiregion Silvretta Arena Samnaun/Ischgl. «Mehr Mitarbeiter können gar nicht rekrutiert werden», sagt Jenal. Deshalb werden die Mitarbeiter in Teams eingeteilt, welche zusammen auf den Berg fahren, zusammenbleiben und den Kontakt mit anderen Teams vermeiden. Diese Massnahmen werde in der Gastronomie sowie auch im Rettungs- oder Technikteam umgesetzt. Schwieriger werde die Umsetzung insbesondere am Abend bei der Heimreise. Mario Jenal hofft deshalb, dass jeder Mitarbeiter die Massnahmen und Regeln einhält. «Das Schlimmste wäre für uns, wenn sich die Mitarbeiter mit Covid-19 infizieren würden», so der Bergbahndirektor abschliessend.
Auch die Gemeinde Samnaun will die Bürger und Einwohner rigoros auf die Einhaltung der Corona-Massnahmen aufmerksam machen, denn eine Schliessung der Bergbahnen und aller Betriebe wie im vergangenen März hätte für Samnaun grosse Folgen. Denn immer noch erwirtschaftet Samnaun im Winter den grössten Teil der jährlichen Wertschöpfung. 

Text: Nicolo Bass