Entscheidungen. Dieses ewige Hin und Her der Gedanken, geh ich dahin oder dorthin, und welches Auto nehme ich, das rote Cabrio oder den schwarzen SUV? Spass, diese Frage stelle ich mir nie, denn ich besitze keines dieser Fahrzeuge. Entscheidungsschwach bin und bleibe ich trotzdem.
Bewiesen habe ich das kürzlich in meinem Lieblings-Thai-Restaurant am schönen Thunersee. Ich war bisher drei Mal dort zu Gast und schon beim ersten Mal wurde mir aus guter Quelle beschieden, dass man hier ausgezeichnete Leberli essen kann. Ich liebe Leberli. Aber, und hier beginnt mein Dilemma, ich liebe auch Ente, zum Beispiel mit Panang-Curry. Dreimal in Folge hatte ich mir das Wort «Leberli» auf der Zungenspitz balancierend zurechtgelegt, sobald Besitzer Dänu seine Brille auf die Nasenspitze setzend, beim Notizblöckli eine neue Seite aufschlagend, den Kugelschreiber zückend und uns in seinem urigen Berner Dialekt, nach unseren Wünschen fragend vor uns stehen würde. «Leberli!»
Bestellt habe ich konsequenterweise dreimal Ente. Ob mich Dänus im Thai-Restaurant gar fremdländisch wirkendes Dialekt beeinflusst hat oder ob in meinem Kopf Leberli einfach nicht so recht ins Thai-Restaurant passen wollen, ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich beim nächsten Besuch die Leberli probieren werde. Versprochen.
Autor und Foto: Jon Duschletta