Foto: z. Vfg

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Zernez: 220 Personen wollen Spucktests

Der Entscheid des Schulrates von Zernez, nicht an den Corona-Spucktests teilzunehmen, stösst bei den Eltern auf Widerstand. 105 Eltern haben einen Aufruf unterzeichnet der verlangt, dass der Schulrat auf seinen Entscheid zurückkommt. Weitere 115 Personen haben das Begehren ebenfalls unterschrieben. 

Der Fall hat über die Region hinaus für Schlagzeilen gesorgt: Die Zernezer Schulbehörde hat vor gut zwei Wochen entschieden, dass die Schule mit ihren rund 160 Schülerinnen und Schülern nicht an den freiwilligen Corona-Flächentests teilnimmt. Zu reden gegeben hat weniger der Entscheid an und für sich als die Begründung. In einem Interview mit der EP/PL sagte Schulratspräsident Beat Schärer unter anderem, dass es nichts bringe, gesunde Kinder zu testen, um zu erfahren, dass sie gesund sind, dass das Tragen von Schutzmasken Kindern schade und dass die «Testerei» von Kindern insgesamt unnütz sei. Für diese Äusserungen hat Schärer vor allem in den sozialen Medien viel Applaus erhalten. Der Tenor: «Endlich ein Schulrat, der Rückgrat beweist und nicht mit dem Mainstream mitschwimmt.»
Im gleichen Interview sagte er auch, dass man nicht wegen sechs Haushalten, die nicht zufrieden seien, den Beschluss umstossen werde. Der grösste Teil der Eltern akzeptiere nämlich den Entscheid. Zumindest in diesem Punkt irrte Schärer. Eine von einer Elterngruppe initiierte Unterschriftensammlung wurde am letzten Wochenende von 105 Eltern respektive den gesetzlichen Vertretern der Kinder unterschrieben. Zusätzlich haben weitere 115 Einwohnerinnen und Einwohner den offenen Brief unterzeichnet. Verbunden mit der Forderung, der Schulrat solle auf seinen Entschluss zurückkommen und die Schule Zernez ebenfalls an den Flächentestungen teilnehmen.
Einer der Initianten des offenen Briefes ist Linard Martinelli, selber Vater von Kindern, die in Zernez zur Schule gehen. «Uns geht es nicht darum, über den Sinn oder Unsinn von Flächentests zu diskutieren. Wir wollen vielmehr erreichen, dass die Eltern selber entscheiden können, ob ihre Kinder an den wöchentlichen Spucktests teilnehmen sollen oder nicht.» Dieser Entscheid werde den Eltern durch das Grundsatz-Nein des Schulrates aber verunmöglicht, so Martinelli.
Er gibt zu bedenken, dass der Schule bei der Teilnahme primär eine Organisationsfunktion zukomme. «Es ist doch viel einfacher, wenn die Kinder, die das wollen, im geschützten Rahmen der Klasse den Spucktest machen können, als wenn ich mit ihnen in ein Testzentrum oder zum Hausarzt fahren muss.»
Rund ein Fünftel der Zernezer Stimmberechtigten haben den offenen Brief unterzeichnet. Die Elterngruppe hofft, dass dies ein genügend starkes Zeichen ist, dass der Schulrat nun einlenkt und die Tests rasch ermöglicht.
Schulratspräsident Beat Schärer sagte auf Anfrage, dass noch eine Schulratssitzung in Sachen Tests an der Schule stattfinden werde.

Autor: Reto Stifel

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5 Kommentare

Urs Maissen am 04.04.2021, 10:35

Nur 20%? In diesem Fall sind es also 80% der Stimmberechtigten die gegen einen Test sind. Danke ihr vernünftigen Zernezer, haltet an der Mehrheit fest und nicht an den 20% Angsthasen und Panikern

Filip Niggli am 04.04.2021, 14:20

Was hat das Nicht-Testen mit Vernunft zu tun? Es gibt keinen vernünftigen Grund, diejenigen nicht zu testen, die dies möchten. Und die anderen sollen es bleiben lassen.

Anatina am 04.04.2021, 22:01

Genau da liegt der Hase im Pfeffer, die Testerei ist per se unvernünftig. Bei Tests mit einem CT Zyklus-Wert von mehr als 25 Replikationen werden nur Fragmente, nicht lebendige Nucleinsäure entdeckt, und keine aktiven Viren nachgewiesen. Das verheerende, es wird mit einem CT-Wert von über 40 getestet, (kann man sich als mikroskopische Kopie vorstellen) davon warnte sogar der Nobelpreisträger und Erfinder des PCR-Tests selbst, das ist missbräuchlich und zeugt von totaler Fahrlässigkeit die Welt so an die Wand zu fahren, mit allen Auswirkungen auf die Menschheit. Kurz gesagt, man findet praktisch fast ausschließlich nur noch asymptomatische Fälle, die auch für eine Weiterverbreitung zu wenig und vermutlich sogar nur inaktive Fragmente übertragen können. Ohne Symptome, also bitte auch keine Tests. Daher trifft es jeden vernünftigen Aspekt unseres Lebens geehrter Herr Niggli.

Samedner am 05.04.2021, 09:05

Herr Maissen, schon mal darüber nachgedacht, dass nicht alle 100% der stimmberechtigten Bürger befragt wurden? Einige wussten eventuell gar nichts von der Unterschriftenaktion und anderen war es egal und haben nicht unterschrieben.

DuriM am 05.04.2021, 14:53

Der Test ist das Übel. Jeder positive (asymptomatische) Fall sorgt für Lockdowns und destruktive Massnahmen die uns langsam den Atem rauben. Und das alles wegen falscher Anwendung der Tests, daß mit den Zyklen in den Laboren ist eine „Püercheria“, wie konnte es soweit kommen, aus purer übervorsicht, aber jetzt Schluss. Es verlangt profundes Wissen und viel Recherche, die wichtigen -leider teils komplexen- Informationen werden nicht auf dem Silbertablett serviert, Wissen ist eine Holschuld und für alle zugänglich. Glauben sie mir nicht, recherchieren sie es eigenständig.