«Es ist wichtig, in diesen Zeiten ein positives Zeichen zu setzen und gegen aussen zu sagen, bei uns im Engadin findet der Sommer statt.» Das sagt Christian Jott Jenny, Gründer des Festival da Jazz. Damit bestätigt er einen Artikel der «Aargauer Zeitung» vom Dienstag, in dem die Durchführung verkündet wurde. Stand heute dürfte der Anlass analog wie vor einem Jahr durchgeführt werden. Ohne die Bühne im legendären Dracula-Club zwar, dafür aber werden Spielstätten und Säle in Hotels zum Zug kommen, in welchen die Corona-Sicherheitsregeln eingehalten werden können. Und wie schon im letzten Sommer werden rund die Hälfte der Konzerte im Freien stattfinden.

Respekt und Wissen
«Wir werden das Festival mit viel Respekt planen und durchführen. Können uns aber auch auf das Wissen abstützen, welches wir letztes Jahr gesammelt haben», sagt Jenny. Letztes Jahr habe es sich ausbezahlt, dass man nicht aufgegeben habe, in diesem Jahr soll es gleich sein. Dass die Planung unter den momentanen Umständen nicht ganz einfach ist, will Jenny nicht abstreiten. «Das verlangt vom Team eine höchstmögliche Flexibilität und die Bereitschaft, auf alle Eventualitäten reagieren zu können.» So fahre man zurzeit zweigleisig. Mit einem Plan A, für den Fall, dass die internationalen Musikerinnen und Musiker auftreten können, und einem Plan B, falls man sich wegen der Reiserestriktionen wie im letzten Jahr auf Künstler aus Europa und der Schweiz beschränken müsse.

Der Nachwuchs erhält eine Bühne
Eine grosse Neuerung wird es bei der 14. Auflage, welche vom 8. Juli bis 1. August stattfinden wird, so oder so geben. In Zusammenarbeit mit dem neuen Main Partner Jaguar lanciert das Festival das Projekt «JazzLab.» Aufstrebende junge Künstlerinnen und Künstler oder Bands sollen mit diesem Projekt auf ihrem Weg zur professionellen Karriere unterstützt werden. Mittels einer Ausschreibung werden potenzielle Kandidaten gesucht. Teilnahmeberechtigt sind Musikerinnen und Musiker oder Bands, welche sich im weiten Umfeld des Jazz bewegen, in ihrer Karriere noch am Anfang stehen oder auch Jazz-Schüler oder Jazz-Schulabgänger. Eine Jury und die Festivalleitung küren zwei Gewinner. Ihnen wird neben einem Barpreis ein ganzes Package geschenkt. Dies besteht aus einer dreitägigen «Master Class» mit professioneller Begleitung und einem Konzertauftritt auf einer der Festivalbühnen. «Wir wollen mit dem JazzLab etwas Nachhaltiges schaffen, welches über diese drei Tage am Festival selber hinausgeht», sagt Jenny.
Er erwähnt das grosse Know-how der Festival-Verantwortlichen, von welchem die Künstler auch später profitieren könnten und ebenso das Netzwerk, das für eine erfolgreiche Karriere unverzichtbar sei. Dass sich der neue Sponsor, der sich für fünf Jahre verpflichtet habe, explizit für die Nachwuchsförderung starkmacht, ist für Jenny einmalig. «Das ist eine ganz gute Sache. Für die Künstler, für das Engadin, aber auch für das Festival da Jazz.»

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg