Endlich. Endlich wieder ein Konzert vor Publikum. Zwei Jahre lang mussten die Schülerinnen und Schüler des Chors und der Band der Academia Engiadina warten, bis sie wieder live auftreten konnten. Pandemiebedingt gab es im vergangenen Jahr zwar ein Konzert per Livestream. Doch was ist das schon im Vergleich zu einem Auftritt vor Eltern, Grosseltern, Verwandten und Freunden? Den Schülerinnen und Schülern war die Freude anzusehen, aber auch die Nervosität, live vor dem 250-köpfigen Publikum zu singen und zu spielen. «Legends», lautete das Motto des kurzweiligen Abends, an dem viele musikalische Stilrichtungen zu hören waren.

 

Viele Soloparts

Mutig. Mutig der Start in das einstündige Programm mit dem Song «When you believe» von Maria Carey und Whitney Houston. Mutig, weil Flavia Castillo und Michelle Hart gleich mit einem Solo eingestiegen sind, während der Chor musste vorerst warten. Die beiden Sängerinnen lösten ihre Aufgabe aber sehr gut. Sowieso nahmen die Soloparts an diesem Abend viel Raum ein, während der Chor eher im Hintergrund blieb. Dieser begann mit der Friedenshymne schlechthin – «Imagine» von John Lennon. Es war ein etwas verhaltener Start in den Abend, doch bereits bei «Mamma Mia» von Abba gewann der Chor an Stimmkraft und traute sich mehr zu. 

Im zweiten Teil spielte die achtköpfige Band und begleitete verschiedene Solistinnen. Etwas viel vorgenommen hatte man sich mit dem Song «Black» von Pearl Jam – sehr schwierig zu singen. Wunderbar dafür der Beatles-Hit «Hey Jude» und beim Song «So lonely» von The Police gab die Academia Band so richtig Gas.

 

Reggae, Hardrock-Balladen ...

Auch «Mr. Reggae» von Bob Marley durfte an diesem Abend nicht fehlen. Sehr schön, wie die Schülerinnen und Schüler den Song «No woman no cry» interpretierten und wie gut sie in diesem Stück mit der Band harmonierten. 

Dass Hardrock-Bands tolle Balladen schreiben können, ist bekannt. «Nothing else matters» von Metallica gehört dazu. So schön das Lied ist, so schwierig ist es zu singen, das war am Samstagabend nicht zu überhören. Doch Kritik wäre fehl am Platz. Chorleiterin Helga Arias hatte mit den knapp 40 Jugendlichen – deutlich weniger als in früheren Jahren – ein anspruchsvolles Programm einstudiert, und diese lösten ihre Aufgabe bestens. Standing Ovations des Publikums waren der verdiente Lohn. Mit einem Rock Medley verabschiedeten sich Chor und Band nach gut einer Stunde.

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg