«Wir sind zurück, und das stärker als je.» Rolf Sachs, «Hüttenwart» – so bezeichnet ihn Festival-Gründer Christian Jott Jenny – des Dracula Clubs war die Freude anzusehen. Die Freude, endlich wieder Gäste im so einzigartigen wie legendären Club zum Festival da Jazz empfangen zu dürfen. Eine Freude, die von den 260 geladenen Gästen uneingeschränkt geteilt wurde. «Dracula is back», und damit die Hauptpulsschlagader, das Herz des Festivals, wie es Jenny in seinen Begrüssungsworten sagte. Klar wurde ihm in Anwesenheit von viel lokaler und kantonaler Politprominenz zu seiner Wiederwahl als Gemeindepräsident gratuliert. Für Rolf Sachs ist Jenny der richtige Mann, um mit seinen Visionen St. Moritz in eine gute Zukunft zu führen. «Ich bin überzeugt, dass die beste Zeit des Ortes vor uns liegt», so Sachs.
Jenny selber sagte, dass wenn sein Amt als Gemeindepräsident wirklich Sinn mache, dann darum, weil das Festival da Jazz ein wenig autark geworden sei. Hinter dem Festival stehe heute ein Team, welches sehr professionell mit viel Knowhow und Herzblut bei der Sache sei. «Das ist wichtig, damit dieses Festival in die Zukunft getragen werden kann, wichtig auch für den Ort St. Moritz und das ganze Tal.»
Und ja, neben Ansprachen, anregenden Gesprächen, Wein und Häppchen gab es an der Opening Night vom Donnerstag selbstverständlich auch Musik. Der Bigband Nubian Twist, aus Platzgründen etwas geschrumpft, aber nicht weniger kraftvoll, kam die Ehre zu, das Festival da Jazz musikalisch offiziell zu eröffnen. Am Tag des Rücktritts vom britischen Premier Boris Johnson zeigten die Musikerinnen und Musiker aus Leeds/London, warum sie in ihrem Heimatland auch als Vertreter der Nu-Jazz-Szene gefeiert werden. Nubian Twist legte los, als ob es kein Morgen gäbe. Jazz, Afrobeat, Soul, Latin – die Band kann in keine Schublade gesteckt werden, zu vielfältig ihr musikalischer Stilmix.
Musik gab es schon vor der Opening Night. Am Laret Markt in Pontresina trat die «Musikalische Wundertüte» Lariba auf. Eine kunterbunt zusammengewürfelte Truppe, welche sich in den verschiedensten Sprachen durch Reggae, Hip-Hop und Rumba tanzt und singt. Und etwas karibische Wärme tat diesem nicht eben lauschigen Sommerabend nur gut.
Autor: Reto Stifel
Foto: fotoswiss.com/Giancarlo Cattaneo
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