«Paradiesisch, luftig und interessant» – so beschreibt die 70-jährige Hedy Frey das Engadin. Sie kann sich keine schönere Wohngegend vorstellen. Seit 1974 lebt sie in der Region, für eine Saisonstelle im Gastgewerbe ist sie hierhergekommen. «Dann hat es mir so gut gefallen, dass ich geblieben bin.» Für die Rentnerin und früher Selbstständige für Administrations- und Übersetzungsarbeiten ist es auch hier in den vergangenen Jahren hektischer und etwas «zugemauerter» geworden. «Aber man findet immer noch ruhige Rückzugsorte», weiss sie. Sie schätzt im Engadin besonders die Landschaft und die vielfältigen Outdoor-Möglichkeiten. «Für uns in unserem Alter heisst das noch Wandern, Fischen, Pilzen – täglich etwas unternehmen an der frischen Luft», beschreibt Frey. Und während der Saison geniesst sie das vielfältige kulturelle Angebot, «das eigentlich wie in der Stadt ist, ohne die Nachteile einer Stadt, mit viel zu vielen Leuten und verschmutzter Luft.» Die Zwischensaison ist jedoch nicht so «ihr Ding», vor allem der November, wenn die Tage kürzer werden und nicht mehr viel zu viel unternommen werden kann. «In diesem Jahr werde ich im November zum ersten Mal seit Jahrzehnten hier bleiben müssen.»

Autorin: Mirjam Spierer-Bruder