«Ja», sagt Priorin Schwester Aloisia unumwunden, «der Glaube wird aktuell gerade beansprucht, trotzdem ist er mir gerade in diesen verrückten Zeiten auch ein Geschenk». In der Serie «Im Gespräch mit ...» spricht sie über Gott und die Welt, ihren und ihrer Glaubensschwestern Alltag, die verzögerte Wahl des neuen Bischofs und gibt sich auch als Fan von Roger Federer zu erkennen.
Schwester Aloisia trat vor fast 40 Jahren ins Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair ein und wurde vor gut einem Jahr als Nachfolgerin von Schwester Domenica Dethomas zur neuen Priorin gewählt. Schwester Aloisia und ihre acht Glaubensschwestern der klösterlichen Gemeinschaft leben, beten und arbeiten innerhalb historischer und geschichtsträchtiger Mauern und tun dies streng nach der Regel des Heiligen Benedikt. Die Suche nach Gott ist ein Teil dieser Regel, Einkehr, Gehorsam, Klausur, Ordnung oder Demut sind weitere Ankerpunkte im Leben der Schwestern.
Die aus dem italienischen Taufers stammende Priorin Aloisia Steiner bezeichnet das Kloster St. Johann in der Val Müstair als ihre irdische Heimat, umschreibt Demut als Mut zur Wahrheit und ist froh, dass das Kloster mittlerweile über einen neuen und modernen Landwirtschaftsstall, vor allem aber über ein adäquat eingerichtetes Pflegezimmer verfügt. Lesen Sie das ausführliche Interview mit der Priorin in der Donnerstagsausgabe vom 10. Dezember.

Autor: Jon Duschletta, Foto: Mayk Wendt