Weltweit auf unterschiedlichste Weise gefeiert, aber mit demselben Ziel: Danke zu sagen. In der Schweiz wie auch international ist der Muttertag fest verankert.

Der moderne Muttertag geht auf eine Initiative aus den USA zurück. Anna Jarvis setzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts dafür ein, ihrer eigenen und allen Müttern zu Ehren einen beson­deren Tag zu widmen. 1914 wurde der Muttertag offiziell in den Vereinigten Staaten eingeführt. Schnell fand die Idee Anklang in anderen Ländern. 

In der Schweiz wurde der Muttertag erstmals 1917 gefeiert, offiziell etabliert wurde er jedoch erst 1930. Er wird traditionell am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Die beliebtesten Geschenke sind Blumensträusse, selbstgebastelte Karten und kleine Aufmerksamkeiten von Kindern. Besonders in Kindergärten und Schulen werden in den Tagen davor liebevolle Geschenke vorbereitet. Viele Familien beginnen den Tag mit einem selbstgemachten Frühstück im Bett für die Mutter. Hierzulande ist er weniger kommerziell als in manch anderen Ländern. Floristen und Confiserien berichten dennoch jedes Jahr von einem Umsatzhoch rund um das zweite Maiwochenende.

Traditionen in Europa
In Deutschland wird der Muttertag – so wie in der Schweiz – ebenfalls am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Hier dominieren Blumen und Pralinen den Markt, begleitet von persönlichen Gedichten oder Bastelarbeiten. In Frankreich dagegen findet die «Fête des Mère» meist am letzten Sonntag im Mai statt, es sei denn, Pfingsten fällt auf diesen Tag fällt, dann verschiebt er sich auf den ersten Juni-Sonntag. Französische Kinder überreichen traditionell Gedichte und selbstgebastelte Geschenke, während die Familie gemeinsam isst. In Italien ist «La Festa della Mamma» stark emotional geprägt. Mütter werden mit Gedichten, Liedern und Blumen geehrt. Typisch ist der Besuch bei der Mama, egal, wie weit man reisen muss. Auch in Spanien und Portugal, wo der Tag Anfang Mai gefeiert wird, steht die Familie im Zentrum. Besonders in katholisch geprägten Regionen wird die Jungfrau Maria als symbolische Mutterfigur verehrt.

Weltweites Fest
Auch ausserhalb Europas wird der Muttertag gefeiert, oft mit spannenden Unterschieden. In den USA bleibt er ein wichtiger Feiertag mit hohem Kommerzfaktor: Restaurants sind überfüllt, Geschenkartikel boomen, und Telefonanbieter melden jedes Jahr einen Anstieg von Anrufen an diesem Tag. In Japan schenken Kinder traditionell rote Nelken und rezitieren Gedichte. Respekt und Dankbarkeit soll mit viel Emotionalität und wenig Konsum ausgedrückt werden. In Mexiko hingegen wird der «Día de las Madres» unabhängig vom Wochentag am 10. Mai gefeiert. Morgens ziehen «Mariachi-Bands» durch die Strassen, Kinder singen Ständchen, es wird ausgiebig gegessen und getanzt. Auch Kirchenbesuche sind üblich. In Äthiopien wird Muttertag im Rahmen eines dreitägigen Familienfests gefeiert, das am Ende der Regenzeit stattfindet. Es ist eng mit traditionellen Ritualen verbunden: Mütter werden mit Butter eingerieben und mit Tänzen geehrt. Sogar in arabischen Ländern wie beispielsweise Ägypten gibt es einen Muttertag, allerdings am 21. März. Die Idee verbreitete sich dort in den Fünfzigerjahren.

Ob mit Blumen, Gedichten oder ganzen Festen – der Muttertag wird rund um den Globus gefeiert. Trotz grosser Unterschiede bleibt die zentrale Botschaft dieselbe: Anerkennung, Liebe und Dankbarkeit gegenüber der Mutter.