Ein Unfall kann das Leben in Sekunden verändern. Wer länger ausfällt, hat es schwerer, den Weg zurück in den Beruf zu schaffen: Nach sechs Monaten Arbeitsunfähigkeit halbiert sich die Chance auf eine Rückkehr. Umso wichtiger ist die rasche Wiedereingliederung.

Von den über 495 000 im letzten Jahr gemeldeten Unfällen bei Arbeit und Freizeit führten gemäss einer Medienmitteilung der Suva 28 000 zu mehrmonatigen Ausfällen. Die Suva begleitet Betroffene mit schweren Verletzungen durch ein engmaschiges Case Management. Dieses reicht von Reha-Aufenthalten über Therapien bis zur Koordination mit Ärztinnen, Arbeitgebenden und Sozialversicherungen. «Dass Verunfallte wieder eine berufliche Perspektive erhalten, trägt wesentlich zu einer erfolgreichen Rehabilitation bei», betont Barbara Ingold Boner, Leiterin Schadenabwicklung bei der Suva.

Neben der professionellen Betreuung trägt auch das persönliche und berufliche Umfeld entscheidend zum Heilungsprozess bei. Familie, Freunde und Kolleginnen können mit kleinen Gesten viel bewirken. «Positive Gespräche geben Kraft und Hoffnung», sagt Ingold Boner.

Arbeitgebende wiederum schaffen mit einem sicheren Arbeitsplatz wichtige Perspektiven. «Es ist entscheidend, dass Betroffene ihr soziales Umfeld nicht verlieren und eine Tagesstruktur haben», erklärt Vinzenz Baur, Leiter des Kompetenzzentrums für berufliche Eingliederung der Suva-Klinik in Bellikon. Arbeit gebe nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch sozialen Halt und Sinn.

Dank dieser Zusammenarbeit liegt die Reintegrationsrate seit Jahren stabil bei 90 Prozent. Davon profitieren alle: Betroffene gewinnen Lebensqualität, Unternehmen behalten Fachkräfte und sparen Prämien, die Suva wird bei Leistungen entlastet – was letztlich auch den Versicherten zugutekommt.

Ein Beispiel für eine gelungene Rückkehr liefert Bobfahrer Sandro Michel. Nach einem schweren Trainingsunfall im Eiskanal konnte er sein verletztes Bein behalten und ist inzwischen an seinem Arbeitsplatz wieder voll einsatzfähig. Für sein sportliches Comeback trainiert er weiter. «Ohne die Unterstützung meiner Angehörigen, meines Arbeitgebers und der Suva wäre ich heute nicht so weit», sagt Michel.

Die Suva rückt solche Geschichten mit ihrer aktuellen Wiedereingliederungskampagne «Da sein hilft, egal wie» ins Zentrum. Sie läuft bis Ende September über TV, Online, Social Media und Print. Medienmitteilung Suva